Page 110 - 01/2013
P. 110
Kultur Kultur
KLEINES PÜPPCHEN, gefasst werden könnten, lau- Arbeitspartner Peter Haupt-
tet „Visuelles Theater“: eine
mann bespielt sie mit von
Stück zu Stück wechseln-
Mischung aus Projektionen,
Musik, Tanz und Puppenthe- dem Team die unterschied-
FRECHES BÜBCHEN lig ohne Text. Gründerin und – bezauberndes interdiszip-
ater - allerdings beinahe völ-
lichsten Orte in Österreich
linäres Figuren-Wanderthe-
Leiterin des Theaters, das
international mittlerweile zu ater aus Neusiedl am See.
SIE HÄNGEN AN SCHNÜREN, STECKEN AUF STÖCKEN UND REDEN NUR, WENN MAN SIE LÄSST –
den erfolgreichsten freien Das größte ständig bespiel-
TROTZDEM LEBEN PUPPEN, SOLANGE SIE NICHT VERGESSEN WERDEN.
Theatern Österreichs zählt, te österreichische Pup-
Zheng He
„Seid ihr alle da?“ – „Seid ihr penspiel in seinen vielen diert man nach einigen Um- und Dirigenten – bereits ab- ist wenig überraschend Ka- pentheater darf nicht uner-
alle da?“ – „Wo seid ihr denn unterschiedlichen Formen zügen im ehemaligen Hotel solviert. Auf dem Programm rin Schäfer. Sie studierte Fi- wähnt bleiben: Das Lilarum, Tatzelwurm“ - ist aber nur der spielern, Kabarettisten und
alle?“ Kasperl und Seppl ha- nicht passiert, arbeiten Büh- Mirabell zwischen Landes- stehen derzeit neben dem gurentheater in Barcelona, gegründet 1980 von Trau- Endpunkt, quasi die Beloh- Musikern (darunter bereits
ben es nicht einfach in ei- nen im ganzen Land konti- theater und Mozarteum. Ab Evergreen „Die Zauberfl öte“ gründete dort auch eine ei- de Kossatz in damals noch nung für die vorangegange- Maria Bill, Rupert Henning,
ner Zeit des Fernseh- und nuierlich daran, diese Kunst 1914 wurde das Repertoire auch „Die Fledermaus“, „Der gene Compagnie unter dem äußerst beengten und be- ne Arbeit: Wie in den beiden Marianne Mendt und Micha-
Kino-Überangebotes für die nicht bloß am Leben, son- um etliche Märcheninsze- Ring der Nibelungen“ in ei- Namen „Per Poc“ und kehr- engenden räumlichen anderen Häusern werden im el Niavarani). Hauptdarstel-
Kleinen und noch vielmehr dern auch lebendig zu erhal- nierungen für Kinder erwei- ner Zwei-Stunden-Turbover- te vor zwanzig Jahren wie- Verhältnissen. Lilarum alle Puppen selbst ler sind und bleiben aller-
für die Großen, obwohl die ten. Hier nur drei Beispiele tert, wobei auf die musikali- sion und das amerikanische der nach Österreich zurück, Das hat sich im Laufe der entworfen und gebaut. Alle, dings die Puppen.
Handpuppen zumindest im dafür, wie solch ein Versuch sche Umsetzung – nämlich Heimat-Musical „The Sound um auch hier den Charme Jahre geändert: Heute be- das heißt in diesem Fall Durch das Weglassen al-
Kinderfernsehen schon lan- aussehen kann: ob für erwachsenes oder of Music“. Die Trapp-Fami- der alle Kategorien spren- spielt man die ehemalige Hand-, Stock- und Röhren- les für die Aussage Irrele-
ge tanzen dürfen: Das ORF- noch nicht ganz erwachse- lie aus Holz, Broadway-Me- genden Stücke zu verbreiten „Volksbühne des Katholi- puppe sowie Flach-, Mas- vanten soll „dem Betrachter
„Kasperltheater“ wird seit Beginnend mit einer der nes Publikum – stets größ- lodien summend und Dirndln - darunter die authentische schen Arbeitervereins Land- ken- und Klappmaulfi gur. das Wesentliche einer Figur
1957 ausgestrahlt und ist wohl ältesten österreichi- ter Wert gelegt wurde. Mit tragend – vielleicht nicht gro- und visuell beeindruckende straße“ in der Wiener Göll- Zusätzlich wirkt noch der klar sichtbar“ werden, erklärt
damit die älteste Kinder- schen Marionettenbühnen, der „Zauberfl öte“ holte man ße Oper, aber doch großes Produktion „Zheng He – als nergasse mit immerhin 100 eine oder andere sich selbst- Traude Kossatz. Diesen An-
sendung der Welt. Die ers- dem Salzburger Marionet- schließlich die ganz große Kino. die Drachenschiffe kamen“, Sitzplätzen. Das Aufführen ständig bewegende Mitar- spruch erhebt gutes Pup-
te Theaterbühne, die die ge- tentheater. Seine Geschich- Oper auf die Puppenbüh- die auf Eindrücken ihrer Asi- der Stücke - wie derzeit ak- beiter hinter den Kulissen pentheater wohl immer – ihn
spannten Kasperlianer vor te geht bis ins Jahr 1913 ne - sie ist heute die meist- Puppenspiel anderer Art en-Tournee beruht. Gemein- tuell „Es muss nicht immer mit - gesprochen werden die zu erfüllen ist jedoch selten
den Bildschirm zog, war das zurück. Damals trat der stu- gespielte und erfolgreichs- zeigt das „Karin Schäfer Fi- sam mit ihrem Lebens- und Käse sein“ oder „Rosi, Toni, Figuren meist von Schau- ein Kinderspiel.
Wiener Urania-Puppenthea- dierte Bildhauer Anton Ai- te Produktion des Hauses. guren Theater“: Weniger
ter, gegründet 1950 und bis cher erstmals mit seinem Elegant gewandete Holz- die Sprache als vielmehr
heute mit seinen sorgfältig Figurenspiel - Mozarts „Bas- puppen, die zu Mozart-Klän- das Bild steht hier im Mittel- André Rieu & Orchester - Tour 2013
gestalteten Figuren und lie- tien und Bastienne“ - auf, gen über die Bretter tanzen punkt der Inszenierungen,
benswerten Charakteren - und wenig später eröffnete – das entzückte nicht nur die sich zu einem guten Teil
wie etwa dem Drachen Da- er im Turnsaal des fürsterz- die Salzburger Zuschauer, an erwachsenes Publikum Samstag, 18. Mai 2013,
gobert - eine Institution. Das bischöfl ichen Borromäums sondern auch jene im Aus- richten und in denen selten 19:30 Uhr
Gefährliche an Dingen mit sein Salzburger Marionet- land: Knapp 300 Tourneen herkömmliche Marionetten-
Wiener Stadthalle
langer Tradition ist nur, dass tentheater. Diese ehrwürdi- und Gastspiele hat das En- puppen zum Einsatz kom-
Halle D
sie leicht erstarren und ir- gen Hallen blieben für fast semble – inklusive Puppen- men. Der Begriff, unter dem
gendwann schlicht überholt fünfzig Jahre sein Zuhau- spielern, Technikern, Spre- die zahlreichen Produktio-
sind. Damit das dem Pup- se, doch inzwischen resi- chern, Sängern, Musikern nen am besten zusammen-
André Rieu, der niederländische Geiger und Orchester-
leiter, hat bislang weltweit mehr als 30 Millionen Alben
Fotos: Salzburger Marionettentheater tinenten auf.
verkauft. Gemeinsam mit seinem 50-köpfi gen Johann-
Strauß-Orchester tritt er auf seinen Tourneen in fünf Kon-
Das Publikum darf sehr gespannt sein, welch wunderba-
res Programm André Rieu für seine Tournee 2013 zusam-
menstellen wird. Nur eines ist sicher – Teil des Programms
werden die schönsten und berühmtesten Walzer der Welt
sein!
Infos & Tickets unter:
www.stadthalle.com oder www.oeticket.com
oder Stadthalle-Ticketservice Tel.: 01/79 999 79
Sound of Music Zauberfl öte
110 01 / 2013 01 / 2013 01 / 2013 01 / 2013 111
51 / 2012 35
KLEINES PÜPPCHEN, gefasst werden könnten, lau- Arbeitspartner Peter Haupt-
tet „Visuelles Theater“: eine
mann bespielt sie mit von
Stück zu Stück wechseln-
Mischung aus Projektionen,
Musik, Tanz und Puppenthe- dem Team die unterschied-
FRECHES BÜBCHEN lig ohne Text. Gründerin und – bezauberndes interdiszip-
ater - allerdings beinahe völ-
lichsten Orte in Österreich
linäres Figuren-Wanderthe-
Leiterin des Theaters, das
international mittlerweile zu ater aus Neusiedl am See.
SIE HÄNGEN AN SCHNÜREN, STECKEN AUF STÖCKEN UND REDEN NUR, WENN MAN SIE LÄSST –
den erfolgreichsten freien Das größte ständig bespiel-
TROTZDEM LEBEN PUPPEN, SOLANGE SIE NICHT VERGESSEN WERDEN.
Theatern Österreichs zählt, te österreichische Pup-
Zheng He
„Seid ihr alle da?“ – „Seid ihr penspiel in seinen vielen diert man nach einigen Um- und Dirigenten – bereits ab- ist wenig überraschend Ka- pentheater darf nicht uner-
alle da?“ – „Wo seid ihr denn unterschiedlichen Formen zügen im ehemaligen Hotel solviert. Auf dem Programm rin Schäfer. Sie studierte Fi- wähnt bleiben: Das Lilarum, Tatzelwurm“ - ist aber nur der spielern, Kabarettisten und
alle?“ Kasperl und Seppl ha- nicht passiert, arbeiten Büh- Mirabell zwischen Landes- stehen derzeit neben dem gurentheater in Barcelona, gegründet 1980 von Trau- Endpunkt, quasi die Beloh- Musikern (darunter bereits
ben es nicht einfach in ei- nen im ganzen Land konti- theater und Mozarteum. Ab Evergreen „Die Zauberfl öte“ gründete dort auch eine ei- de Kossatz in damals noch nung für die vorangegange- Maria Bill, Rupert Henning,
ner Zeit des Fernseh- und nuierlich daran, diese Kunst 1914 wurde das Repertoire auch „Die Fledermaus“, „Der gene Compagnie unter dem äußerst beengten und be- ne Arbeit: Wie in den beiden Marianne Mendt und Micha-
Kino-Überangebotes für die nicht bloß am Leben, son- um etliche Märcheninsze- Ring der Nibelungen“ in ei- Namen „Per Poc“ und kehr- engenden räumlichen anderen Häusern werden im el Niavarani). Hauptdarstel-
Kleinen und noch vielmehr dern auch lebendig zu erhal- nierungen für Kinder erwei- ner Zwei-Stunden-Turbover- te vor zwanzig Jahren wie- Verhältnissen. Lilarum alle Puppen selbst ler sind und bleiben aller-
für die Großen, obwohl die ten. Hier nur drei Beispiele tert, wobei auf die musikali- sion und das amerikanische der nach Österreich zurück, Das hat sich im Laufe der entworfen und gebaut. Alle, dings die Puppen.
Handpuppen zumindest im dafür, wie solch ein Versuch sche Umsetzung – nämlich Heimat-Musical „The Sound um auch hier den Charme Jahre geändert: Heute be- das heißt in diesem Fall Durch das Weglassen al-
Kinderfernsehen schon lan- aussehen kann: ob für erwachsenes oder of Music“. Die Trapp-Fami- der alle Kategorien spren- spielt man die ehemalige Hand-, Stock- und Röhren- les für die Aussage Irrele-
ge tanzen dürfen: Das ORF- noch nicht ganz erwachse- lie aus Holz, Broadway-Me- genden Stücke zu verbreiten „Volksbühne des Katholi- puppe sowie Flach-, Mas- vanten soll „dem Betrachter
„Kasperltheater“ wird seit Beginnend mit einer der nes Publikum – stets größ- lodien summend und Dirndln - darunter die authentische schen Arbeitervereins Land- ken- und Klappmaulfi gur. das Wesentliche einer Figur
1957 ausgestrahlt und ist wohl ältesten österreichi- ter Wert gelegt wurde. Mit tragend – vielleicht nicht gro- und visuell beeindruckende straße“ in der Wiener Göll- Zusätzlich wirkt noch der klar sichtbar“ werden, erklärt
damit die älteste Kinder- schen Marionettenbühnen, der „Zauberfl öte“ holte man ße Oper, aber doch großes Produktion „Zheng He – als nergasse mit immerhin 100 eine oder andere sich selbst- Traude Kossatz. Diesen An-
sendung der Welt. Die ers- dem Salzburger Marionet- schließlich die ganz große Kino. die Drachenschiffe kamen“, Sitzplätzen. Das Aufführen ständig bewegende Mitar- spruch erhebt gutes Pup-
te Theaterbühne, die die ge- tentheater. Seine Geschich- Oper auf die Puppenbüh- die auf Eindrücken ihrer Asi- der Stücke - wie derzeit ak- beiter hinter den Kulissen pentheater wohl immer – ihn
spannten Kasperlianer vor te geht bis ins Jahr 1913 ne - sie ist heute die meist- Puppenspiel anderer Art en-Tournee beruht. Gemein- tuell „Es muss nicht immer mit - gesprochen werden die zu erfüllen ist jedoch selten
den Bildschirm zog, war das zurück. Damals trat der stu- gespielte und erfolgreichs- zeigt das „Karin Schäfer Fi- sam mit ihrem Lebens- und Käse sein“ oder „Rosi, Toni, Figuren meist von Schau- ein Kinderspiel.
Wiener Urania-Puppenthea- dierte Bildhauer Anton Ai- te Produktion des Hauses. guren Theater“: Weniger
ter, gegründet 1950 und bis cher erstmals mit seinem Elegant gewandete Holz- die Sprache als vielmehr
heute mit seinen sorgfältig Figurenspiel - Mozarts „Bas- puppen, die zu Mozart-Klän- das Bild steht hier im Mittel- André Rieu & Orchester - Tour 2013
gestalteten Figuren und lie- tien und Bastienne“ - auf, gen über die Bretter tanzen punkt der Inszenierungen,
benswerten Charakteren - und wenig später eröffnete – das entzückte nicht nur die sich zu einem guten Teil
wie etwa dem Drachen Da- er im Turnsaal des fürsterz- die Salzburger Zuschauer, an erwachsenes Publikum Samstag, 18. Mai 2013,
gobert - eine Institution. Das bischöfl ichen Borromäums sondern auch jene im Aus- richten und in denen selten 19:30 Uhr
Gefährliche an Dingen mit sein Salzburger Marionet- land: Knapp 300 Tourneen herkömmliche Marionetten-
Wiener Stadthalle
langer Tradition ist nur, dass tentheater. Diese ehrwürdi- und Gastspiele hat das En- puppen zum Einsatz kom-
Halle D
sie leicht erstarren und ir- gen Hallen blieben für fast semble – inklusive Puppen- men. Der Begriff, unter dem
gendwann schlicht überholt fünfzig Jahre sein Zuhau- spielern, Technikern, Spre- die zahlreichen Produktio-
sind. Damit das dem Pup- se, doch inzwischen resi- chern, Sängern, Musikern nen am besten zusammen-
André Rieu, der niederländische Geiger und Orchester-
leiter, hat bislang weltweit mehr als 30 Millionen Alben
Fotos: Salzburger Marionettentheater tinenten auf.
verkauft. Gemeinsam mit seinem 50-köpfi gen Johann-
Strauß-Orchester tritt er auf seinen Tourneen in fünf Kon-
Das Publikum darf sehr gespannt sein, welch wunderba-
res Programm André Rieu für seine Tournee 2013 zusam-
menstellen wird. Nur eines ist sicher – Teil des Programms
werden die schönsten und berühmtesten Walzer der Welt
sein!
Infos & Tickets unter:
www.stadthalle.com oder www.oeticket.com
oder Stadthalle-Ticketservice Tel.: 01/79 999 79
Sound of Music Zauberfl öte
110 01 / 2013 01 / 2013 01 / 2013 01 / 2013 111
51 / 2012 35